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Nach einem Zeckenbiss werden bei den meisten Patienten die Borrelien schon in der Haut vom eigenen Immunsystem vernichtet (=Spontanheilung). Ist das Immunsystem, z.B. durch Dauerstress, geschwächt, können sich die Borrelien über den Körper verbreiten. Bekommt der Patient zuvor keine Antibiotikatherapie, entsteht das Risiko, an einer chronischen (Lyme) Borreliose zu erkranken. Je schneller man mit der Behandlung einer chronischen (Lyme) Borreliose anfängt, desto einfacher ist die Therapie. Gibt es eine Neuroborreliose, ist eine Therapie oft langwierig. Problematisch ist, dass die Borrelien sich, als Reaktion auf eine Therapie, umwandeln, in sogenannte Zysten. In dieser Form sind die Borrelien sehr resistent gegenüber aller möglichen Therapien und können deshalb lange überleben.

Mit der Dauer der chronischen Borreliose werden immer mehr Stoffwechselvorgänge im Körper gestört. In Folge dessen entstehen u.a. Allergien, Autoimunerkrankungen (Hashimoto-Thyreoiditis), eine gestörte Darmflora, Entzündungen, hormonelle Störungen, Mitochondropathien, Schlafstörungen und Mängel an bestimmten Vitalstoffen. Dadurch wird das Immunsystem immer schwächer und die Borrelien erlangen freie Bahn. Korrigiert man diese Stoffwechselstörungen, wird das eigene Immunsystem besser funktionieren und eine entgültige Heilung kommt näher.

Zur Behandlung der verschiedenen Stadien und Formen einer chronischen Borreliose haben wir eigene Protokolle entwickelt.

Herausforderungen einer Antibiotikatherapie bei (Lyme) Borreliose

Die Borrelien halten sich innerhalb der menschlichen Zellen auf

Weil die Borrelien sich innerhalb der Zellen (=intrazellulär) aufhalten, sind sie nicht nur vom eigenen Immunsystem, sondern auch von vielen Antbiotika kaum zu erreichen.

Die Borrelien halten sich am liebsten im Nervensystem auf

Die Borrelien haben eine Vorliebe dafür, sich im schlecht durchbluteten Gewebe aufzuhalten. Das Nervensystem hat dabei noch eine bestimmte Besonderheit, es wird vom Rest des Körpers durch die Blut-Gehirnschranke abgeschirmt. Diese Blut-Gehirnschranke ist fast für alle Antibiotika eine unüberwindbare Hürde.

Die Borrelien teilen sich extrem langsam

Die Teilungsrate der Borrelien ist im Vergleich zu den anderen Bakterien extrem langsam. In der Folge sterben die Borrelien während einer Antibiotikatherapie nur langsam ab. Daher ist oft eine langwierige Antibiotikatherapie notwendig.

Die Borrelien können ihre Form anpassen

Die Borrelien haben die Möglichkeit, ihre Erscheinungsform anzupassen. Normalerweise haben sie eine Spiralform (=Spirochät). In dem Fall, dass diese Spiralform vom eigenen Immunsystem, oder von Antibiotika angegriffen wird, wird diese sich in sogenannte Zysten umwandeln. Weil sie ihr Volumen dadurch bis auf ein Drittel reduzieren, werden sie für das eigene Immunsystem unauffindbar. Auch gegenüber fast allen Antibiotika ist diese Form resistent.

Die Borrelien haben einen Biofilm

Borrelien haben auf ihre Oberfläche einen Biofilm der sie gegen das eigene Immunsystem oder Antibiotika schützt. Mittels spezifischen Antibiotika kann man gezielt diesen Biofilm angreifen.

Oft gibt es neben den Borrelien noch andere Ko-Infektionen

Ungefähr 25% der Patienten mit einer Borreliose haben noch ein oder mehrere andere Infektionen. Einerseits können diese Infektionen während des Zeckenbisses mit übertragen worden sein. Anderseits können auch Infektionen die latent im Körper anwesend sind, durch die entstandene Immunschwäche wieder aktiv werden (= Reaktivierung).

Antibiotika helfen nicht immer!

Damit Antibiotika effektiv sind, braucht man ebenfalls ein normal funktionierendes Immunsystem. Im generellen gilt, dass je länger man an einer Borreliose erkrankt ist, desto mehr wird das Immunsystem geschwächt. Während des Kampfs des Immunsystems gegen die Borrelien wird auch der Körper mit geschädigt. Um diesen Schaden zu begrenzen, wird das Immunsystem immer mehr herunter gefahren. Ist dies der Fall, sollte man, bevor man Antibiotika gibt, zuerst das Immunsystem wieder aktivieren. So wird vermieden, dass Patienten ohne deutliche Verbesserung über Jahre Antibiotika einnehmen!

In der Folge ist eine Therapie mit verschiedene Antibiotika gleichzeitig über einen längeren Zeitraum absolut notwendig. Die Erfolgsquote hängt mit dem Alter (je älter desto schwieriger) des Patienten und der Länge der Krankheitsdauer zusammen und liegt um die 70%.

Post Borreliose Syndrom

Ungefähr 10% der Patienten, bei denen die chronische (Lyme) Borreliose geheilt ist, leiden noch immer unter Beschwerden, wie kognitive Defizite, Erschöpfung, Müdigkeit, Schlafstörungen und Schmerzen, ähnlich, als wären sie immer noch erkrankt.

In diesem Fall hat die chronische Borreliose eine Autoimmunerkrankung hervorgerufen, welche für die weiteren Symptome verantwortlich ist. Bei einer Autoimmunerkrankung werden die Körperstrukturen vom eigenen Immunsystem angegriffen. Diese Folgeerkrankung ist unter dem Namen "Post Borreliose Syndrom" bekannt.

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