Diagnose einer (Lyme) Borreliose
Gezielte Bluttests sind absolut notwendig!
Klinische Diagnose
Die klinische Diagnose wird erheblich erschwert, weil die Symptome einer (Lyme) Borreliose oft sehr unterschiedlich oder unspezifisch sind. Darüber hinaus können die Symptome erst nach Jahren auftreten.
Dunkelfeld Mikroskopie
Bei dieser Untersuchung wird unter dem Mikroskop ein Blutabstrich von der Seite aus beleuchtet und mit einer 1000-fachen Vergrößerung über mehrere Tage auf die Anwesenheit von Borrelien (Spiralförmig = Spirochäten), untersucht. Die Dunkelfeldmikroskopie ist eine probate direkte Nachweismethode. Außerdem lassen sich mittels dieser Untersuchung auch noch andere intrazelluläre Erreger, wie z.B. Chlamydien oder Yersinien nachweisen.
Elisa Bluttest
Bei dem Elisa-Bluttest werden im Blut die Antikörper IgM und IgG gegen die Borrelien bestimmt. Doch dieser Bluttest ist kaum dazu in der Lage abzuklären, ob es eine aktive therapiebedürftige Borreliose gibt. Oft sind seine Ergebnisse nicht eindeutig, negativ oder selbst strittig. Leider ist dieser Elisa-Bluttest die einzige Untersuchung, die als Standarduntersuchung von der gesetzlichen Krankenkasse vergütet wird.
Immunblot (Westernblot) Bluttest
Bei dem Immunblot (Westernblot)-Bluttest werden die IgM und IgG Antikörper gegenüber bestimmten Teilen (Eiweißen) der Borrelien bestimmt. Dieser Bluttest ist schon viel genauer. Leider wird dieser von der gesetzlichen Krankenkasse nur dann vergütet, wenn die Elisa-Untersuchung positiv war.
Dennoch sind bei über 25% der Patienten mit erwiesener (Lyme) Borreliose beide Bluttests negativ. In dem Fall hat das Immunsystem die Borrelien gar nicht erkannt und wird sie daher auch nicht bekämpfen. Somit haben die Borrelien im Körper freie Bahn. Will man trotzdem die Diagnose einer (Lyme) Borreliose mit mehr Sicherheit stellen, sind zusätzliche Bluttests notwendig.
Tickplex
LTT (Lymphozytentransformationstest) Bluttest
Bei dem LTT (Lymphozytentransformationstest) Bluttest wird geschaut, wie viele Gedächtnis-Lymphozyten durch Borrelienantigene aktiviert werden können. Gedächtnis-Lymphozyten sind weiße Blutkörperchen, die dank ehemaligem Kontakt mit Borrelien ihre Immunreaktion gespeichert haben. Kommen sie dann wieder in Kontakt mit Borrelien, lösen sie eine schnelle und effektive Immunreaktion aus.
Anhand der Reaktion kann man einschätzen, ob das Immunsystem aktuell noch mit Borrelien in Kontakt kommt, m.a.W., ob die Infektion noch aktiv ist.
EliSpot/iSpot Bluttest
PCR Bluttest
Mittels dieses Tests kann man feststellen, ob es im Blut (oder Harn) Teile der Erbsubstanz der Borrelien gibt. Gibt es Teile der Erbsubstanz (Desoxyribonukleinsäure = DNA), werden diese im Labor mittels der sogenannten Polymerase-Kettenreaktion (PCR = englisch für polymerase chain reaction) mit Hilfe des Enzyms DNA-Polymerase vervielfacht und letztendlich identifiziert. Ist der Test positiv, hat man mit 100% ger Sicherheit eine (Lyme) Borreliose. Weil die Anzahl von Borrelien im Blut sehr gering ist, fällt der Test sehr häufig negativ aus, obwohl man an einer (Lyme) Borreliose erkrankt ist.
qPCR Bluttest
CD57+
Lumbalpunktion-Liquordiagnostik
Im Gegensatz zu dem was man erwarten würde, ist bei einer Neuroborreliose die Untersuchung des Nervenwassers fast immer negativ. Generell gilt, je länger man eine Neuroborreliose hat, desto häufiger fällt die Lumbalpunktion negativ aus. Trotzdem kann eine Lumbalpunktion nützlich sein um andere Erkrankungen, wie z.B. Multiple Sklerose, auszuschließen.