Meistens liegt eine Kombination verschiedener Ursachen zu Grunde!

Es gibt Familien, in denen eine Hashimoto-Thyreoiditis viel häufiger vorhanden ist. Daher kann man davon ausgehen, dass eine erbliche Veranlagung beim Auslösen einer Hashimoto-Thyreoiditis mit eine Rolle spielt. Ist man genetisch vorbelastet, hängt es vor allem von der Lebensweise (falsche Ernährung, Stress und Umweltverschmutzungen) ab, ob man diese Erkrankung auch wirklich bekommt.

Als Ursache einer Hashimoto-Thyreoiditis spielt der Darm eine zentrale Rolle. Der Darm ist nicht nur für die Verdauung wichtig, er ist auch ein wichtiger Partner des Immunsystems. Ungefähr 80% des gesamten Immunsystems liegen im engen Kontakt mit dem Darm. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass Probleme im Darm direkt einen Rückschlag auf das Immunsystem haben.

Nahrungsunverträglichkeiten-Hypersensitivität

Nahrung, wie Gluten oder Milch, werden vom Darm als körperfremde Substanz wahrgenommen und lösen dort eine kräftige Immunreaktion aus. In Folge dessen wird die Darmbarriere gestört und der Darm wird immer undichter. Im schlimmsten Fall entsteht ein sogenannter ``Leaky Gut´´, bei dem krankheitserregende Bakterien, Gifte, Toxine, partiell verdaute Eiweiße und Fette bis in den Kreislauf gelangen. Dort werden sie als körperfremde Substanzen identifiziert und lösen eine massive Immunreaktion aus. Diese breitet sich über den ganzen Körper aus und kann überall im Körper Entzündungen auslösen. Auf Dauer spielt das ganze Immunsystem verrückt und ist letztendlich so durcheinander, dass es fälschlicherweise auch das Schilddrüsengewebe angreift.

Gestörte Darmflora

Die Schleimhaut im Darm wird von Millionen von Bakterien besiedelt und zusammen machen diese die Darmflora aus. Die Darmflora besteht aus mehr als 1200 verschiedenen Bakterienarten, wovon die meisten einen positiven Beitrag auf die Gesundheit haben. Daneben gibt es auch geringe Mengen an pathologischen Bakterien, Pilzen oder Schimmelpilzen. So lange diese in einem ausgewogenen Verhältnis zu der normalen Darmflora stehen, gibt es keine Probleme. Viele Patienten mit einer Hashimoto-Thyreoiditis haben oft im Verhältnis zu viele von diesen pathologischen Bakterien, Pilzen oder Schimmelpilzen im Darm. Diese Pathogene schütten Toxine aus, was zu einem Verlust der Barrierefunktion des Darmes führt. Dadurch gelangen diese Toxine in die Darmwand, wo sie lokale Entzündungen auslösen. Im schlimmsten Fall entsteht ein sogenanntes Leaky-Gut Syndrom. Dabei gibt es einen unkontrollierten Einstrom von partiell verdauten Eiweißen und Fetten, krankheitserregenden Bakterien, Schwermetallen und Giften in den Kreislauf. Die daraufhin ausgelösten systemischen Entzündungsreaktionen stellen eine wichtige Ursache einer Hashimoto-Thyreoiditis dar.

Stress

Dauerstress, unabhängig seines Ursprungs (auch eine Erkrankung!), beeinträchtigt Aktivität, Ausschüttung, Metabolismus und Signalübertragung der Schilddrüsenhormone. Ziel ist es, den Stoffwechsel herunter zu fahren, um lebenswichtige Reserven zu schonen. In Folge dessen erhöht sich das Risiko einer Hypothyreose.

Dauerstress führt zur Ausschüttung von Cortisol durch die Nebenniere. Dieses Cortisol hemmt u.a. die Ausschüttung von TSH durch die Hirnanhangdrüse (Hypophyse). Auch hemmt Cortisol das Enzym 5´Deiodase, wodurch sich die Umwandlung von T4 in das aktive T3 verringert. Daraufhin erhöht sich die Umwandlung von T4 in Reverse T3 (rT3). Das rT3 besetzt die gleichen Rezeptorstellen wie das FT3. Im Gegensatz zu FT3, welches den Rezeptor aktiviert, wird dieser durch rT3 inaktiviert. In Folge dessen verlangsamt sich der Stoffwechsel und das Risiko für eine Schilddrüsenunterfunktion steigt an. Durch die Verlangsamung des Stoffwechsels wird auch der Abbau von Cortisol gehemmt, wodurch der Cortisol-Spiegel im Körper noch weiter ansteigt.

Infektionen

Man geht davon aus, dass die Zunahme der Anzahl von Patienten mit einer Hashimoto-Thyreoiditis vor allem mit der Zunahme der chronischen Infektionen zusammen hängt. Eine Hashimoto-Thyreoiditis kann durch eine (Lyme) Borreliose, eine chronische Eppstein Barr oder Yersinia Infektion ausgelöst werden. Diese Bakterien und Viren haben ähnliche Eiweißstrukturen wie das Schilddrüsengewebe, wodurch das Immunsystem beide nicht von einander unterscheiden kann. In Folge dessen wird das Immunsystem fälschlicherweise auch die Schilddrüse angreifen, mit einer Hashimoto-Thyreoiditis zur Folge.

Schwermetallvergiftungen

Eine Schwermetallvergiftung löst im Körper eine Reaktion des Immunsystems aus, die sofort die Neigung hat zu entgleisen. Demzufolge spielt das Immunsystem verrückt. Einerseits werden Antikörper gebildet, die die Schilddrüse angreifen und andererseits werden weiße Blutkörperchen aktiviert, die das Entstehen von Entzündungen in der Schilddrüse begünstigen. Vor allem eine Cadmiumvergiftung erhöht das Risiko auf eine Hashimoto-Thyreoiditis. Cadmium hat als Besonderheit, dass es sich in der Schilddrüse anreichert und dort u.a. die Produktion der Schilddrüsenhormone blockiert. Eine Cadmiumvergiftung bekommt man durch Rauchen oder den Verzehr von vor allem Getreide und Gemüse.

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