Hashimoto Ernährung Praxis am Fürstenhof in Werne Dr. Couckyut

Ernährung bei Hashimoto-Thyreoiditis

Wie kann ich sie umstellen, damit es mir besser geht?

Vielleicht fragen Sie sich, gibt es eigentlich eine Verbindung zwischen der Ernährung und einer Hashimoto-Thyreoiditis. Die Ernährung hat einen viel größeren Einfluss auf die Gesundheit, als man auf den ersten Blick vermutet. Eine falsche Ernährung kann auch das Entstehen einer Hashimoto-Thyreoiditis begünstigen. Das bringt uns zu der Frage: Was ist die beste Ernährung? Wichtig ist, dass man einerseits die Ernährung meidet, die die Hashimoto-Symptome verschlimmert und andererseits die Ernährung bevorzugt, die das Immunsystem und die Schilddrüsenfunktion unterstützt. Mittels einfacher Ernährungsumstellungen werden Ihre Schilddrüsenantikörperwerte fallen und Sie werden sich wieder viel wohler fühlen.

Verzichten Sie komplett auf Gluten

Das Gluten wird im Darm als körperfremde Substanz wahrgenommen und löst hier eine kräftige Immunreaktion aus. In Folge dessen wird der Darm durchlässiger und man bekommt einen sogenannten „Leaky-Gut´´. Krankheitserregende Bakterien, Gifte, Gluten (!), Schwermetalle und partiell verdaute Eiweiße und Fette gelangen so durch die Darmwand bis in den Kreislauf. Dort werden sie als körperfremde Substanzen wahrgenommen und lösen eine Entzündung aus. Diese Entzündung breitet sich im ganzen Körper aus. Auf Dauer spielt das Immunsystem verrückt und ist letztendlich so durcheinander, dass es fälschlicherweise auch das körpereigene Gewebe angreift. Im Falle einer Hashimoto-Thyreoiditis ist das die Schilddrüse. Die Eiweißstruktur von Gluten ist ähnlich wie die des Schilddrüsengewebes. Dadurch kann das Immunsystem beide nicht voneinander unterscheiden. Je öfter man Gluten verzehrt, desto durchlässiger wird der Darm. Dadurch gelangt auch immer mehr Gluten in den Kreislauf. Demzufolge reagiert das Immunsystem immer kräftiger auf das Gluten und dadurch wird das Schilddrüsengewebe fälschlicherweise auch immer mehr angegriffen. Wenn Sie etwas Gutes für Ihre Gesundheit tun möchten, sollten Sie am besten sofort mit dem Verzehr von Gluten aufhören!

Stellen Sie Ihren Milchkonsum ein

Alles weist daraufhin, dass der Konsum von Milch mehr Nachteile als Vorteile hat. Das Milcheiweiß Casein hat eine ähnliche Struktur wie Gluten. Daher löst auch Casein eine Immunreaktion im Körper aus, bei der fälschlicherweise auch das eigene Schilddrüsengewebe angegriffen und zerstört wird. Darüber hinaus enthält Milch mehrere Hormone, die die eigene Hormonproduktion, auch die der Schilddrüse, durcheinanderbringen.

Nehmen Sie zusätzlich Eisen ein

Eisen ist in der Schilddrüse für die Umwandlung von Jodid (=Jod Ion) in elementares Jod notwendig. Jodid ist die Form, in der Jod dem Körper, z.B. als Kochsalz, zugeführt wird. Bei der Produktion von Schilddrüsenhormonen wird elementares Jod verwendet. Ein Eisenmangel wird daher das Entstehen einer Schilddrüsenunterfunktion begünstigen. Das Risiko besteht vor allem, wenn eine eisenbedingte Blutarmut vorhanden ist. Besonders Frauen, im Alter von 20 bis 50, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, sind gefährdet an einem Eisenmangel zu leiden.

Aufgepasst mit Jod (Iod)

Jod (Iod) ist ein wichtiger Bestandteil der Schilddrüsenhormone und daher führt ein Jodmangel bei gesundem Menschen sofort zu einer verringerten Produktion. Leider enthält unsere Ernährung relativ wenig Jod und daher ist unser Speisesalz mit Jod angereichert. Unsere Hauptquelle zur Jodversorgung ist Brot, wenn es mit jodiertem Speisesalz hergestellt worden ist. Doch wegen veränderter Essgewohnheiten, bei denen man immer weniger jodiertes Speisesalz und Brot verzehrt, hat mittlerweile jeder zweite Deutsche einen Jodmangel.
Bei eine Hashimoto-Thyreoiditis ist Vorsicht geboten. Eine übermäßige Zufuhr von Jod kann die Entzündung in der Schilddrüse verschlimmern. Darum sollten Seefisch, Meeresfrüchte und jodiertes Speisesalz nur in Maßen konsumiert werden. Seetang und Algen, die oft sehr hohe Mengen an Jod enthalten, sollten vermieden werden. Auf die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, die Jod enthalten, sollte verzichtet werden.

Selen

Fast alle Patienten mit einer Hashimoto-Thyreoiditis haben einen Selenmangel. Genau wie Jod ist auch Selen unverzichtbar für die Produktion der Schilddrüsenhormone. Auch stimuliert Selen die Enzyme, die das T4 in das wirksamere T3 umwandeln. Durch einen Selenmangel ist diese Umwandlung gehemmt und man kann Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion bekommen.
Bei der Herstellung von Schilddrüsenhormonen werden große Mengen schädlicher freier Radikale freigesetzt, die alle von Selen gebunden werden. Auch die Entzündung, welche für die Hashimoto-Thyreoiditis verantwortlich ist, setzt in der Schilddrüse vermehrt schädliche freie Radikale frei. Selen ist in der Lage, diese freien Radikale zu binden. Daher macht eine Extraeinnahme von Selen, besonders bei den Patienten, bei denen die Thyreoperoxidase-Antikörper im Blut sehr hoch (=Aktive Erkrankung) sind, absolut Sinn. In diesem Fall empfehlen wir eine Extraeinnahme von minimal 200 µg Selenmethionin pro Tag.

Zink

Das Enzym 5´Deiodase, welches das T4 in das wirksamere T3 umwandelt, braucht Zink für seine Wirkung. Zink ist auch notwendig, damit der Hypothalamus den Schilddrüsenhormonspiegel im Blut verfolgen kann. Der Hypothalamus ist der Gehirnteil, welcher die Ausschüttung von TSH durch die Hirnanhangdrüse ansteuert. Gibt es einen Zinkmangel, kann der Hypothalamus die Schilddrüsenhormone im Blut nicht mehr verfolgen und in der Folge wird die Ausschüttung von TSH runtergefahren. Daher macht bei einer Hashimoto-Thyreoiditis eine zusätzliche Einnahme von Zink absolut Sinn. Wir empfehlen eine zusätzliche Einnahme von 10-20 mg Zink pro Tag. Bei einer solch hohen Zinkdosis wird die Aufnahme von Kupfer aus dem Darm gestört und man benötigt daher ebenfalls eine zusätzliche Kupfereinnahme von 1 mg pro Tag.

Vitamin D

Vitamin D spielt bei dem Erhalt der Gesundheit eine Schlüsselrolle. Alles deutet darauf hin, dass Vitamin D unentbehrlich für ein gut funktionierendes Immunsystem ist und dass ein Mangel eine Autoimmunerkrankung mit auslösen kann. Im Vergleich zu gesunden Menschen haben fast alle Patienten mit einer Hashimoto-Thyreoiditis im Blut einen zu niedrigen Vitamin D-Wert.
Normalerweise wird der größte Teil des Bedarfs an Vitamin D mit Hilfe von Sonnenlicht in der Haut hergestellt. Nur einen kleineren Teil erlangt man über die Ernährung. Doch bei fast allen Menschen reichen beide nicht für eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D aus. Außerdem ist es besser, bei einer Hashimoto-Thyreoiditis einen deutlich höheren Vitamin D Blutwert als normal anzustreben. Ein höherer Vitamin D Blutwert hilft beim Ausgleichen des Immunsystems. Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine Einnahme von 3000 bis 5000 IE Vitamin D pro Tag notwendig.